Bergbau und metallurgische Technologien sind Treiber einer kreislauforientierten, innovationsgestützten Regionalentwicklung. Die Zukunftsinitiative simul+ und der GKZ haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Unsere Ziele sind die Initiierung innovationsträchtiger F&E, Vernetzung, Standorterkundung und -analyse sowie der Aus- und Weiterbildung für die Fachkräftesicherung und Geschäftsfelderweiterung. Thematische Schwerpunkte liegen im Bereich der Wertschöpfungskette des Montan- und Hüttenwesens, der Geotechnik sowie des Umwelt- und Ressourcenmanagements und der Kreislaufwirtschaft. Zusammen wollen wir die im simul+ Verbund integrierten Netzwerke stärken und die regionale Wertschöpfung im Sinne einer zirkulären Wirtschaft befördern.

Unter dem „Leitthema: Der Hütten- und Bergbaustandort Sachsen – Schlüsseltechnologien der Kreislaufwirtschaft“ findet hierzu am Mittwoch, 1. Dezember 2021, 9-14:30 Uhr, in Freiberg ein simul+ Forum statt.

Foto: HOMAG

Seit 2019 entwickelten verschiedene Experten aus dem CNC-Bereich gemeinsam mit Handwerkern einen digitalen Lernplatz, um zukünftig orts- und zeitunabhängig das ABC der CNC-Maschinenführung und -Programmierung zu erlernen. Eng an der Praxis dran, wurden in insgesamt vier Pilotierungen die Lernwerkzeuge erprobt und verfeinert. In das Projekt waren mehr als 100 Lernende aus rund 55 sächsischen Handwerksbetrieben involviert. Das Ergebnis lässt sich sehen: Die Teilnehmer gaben unisono in den verschiedenen Evaluierungserhebungen an, das Erlernte sofort anwenden zu können. Insbesondere die Lernflexibilität und die hohe Praxisorientierung wurden betont. Momentan wird an einem Handlungsleitfaden gearbeitet, um den Entwicklungsprozess für die Nachnutzung für andere Lernthemen abzubilden.

Das CompO-Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie sächsischen Landesmitteln noch bis März 2022 finanziert. Der für die diesjährige ESF-Jahrestagung erstellte Projektfilm finden Sie hier.

Bild: Drohne mit Messsonden zur Erkundung von Lithium-Pegmatitvorkommen im Einsatz im GREENPEG Testgebiet Tysfjord in Nordnorwegen.

GREENPEG, eines der Flagschiffprojekte des GKZ, mit Beteiligung unseres Mitgliedes IFU GmbH aus Chemnitz wurde für die Teilnahme am EU Innovationsradar ausgewählt. Das Innovationsradar ist eine Initiative der Europäischen Kommission zur Identifizierung von Innovationen und Innovatoren mit hohem Potenzial in EU-finanzierten Forschungs- und Innovationsprojekten. Und ferner zur Erhebung strukturierter Daten über das Innovationsprofil von EU-finanzierten Projekten und deren Ergebnisse. Ziel ist es, Innovatoren und Innovationen mit hohem Potenzial und ihre spezifischen „Go-to-Market“-Bedürfnisse zu identifizieren und Empfehlungen zu geben. Das Innovationsradar ist ein ergänzendes Instrument zur Horizon Results Platform. GREENPEG Innovationen in puncto Technologieentwicklung werden u.a. in der EU zertifizierten Einführung eines helikopterbasierten Nose-Stingers in Europa und in der Weiterentwicklung von drohnengestützten geophysikalischen Sensoren zur Lagerstättenerkundung gesehen.

Auf seiner Mitgliederversammlung am 19.11.2021 haben die Mitglieder der European Technology Platform on Sustainable Mineral Resources (ETPSMR) Geschäftsführer GKZ Dr. Reimer in den Vorstand gewählt. Die ETPSMR ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen der Rohstoffwirtschaft in verschiedenen Sektoren entlang der Wertschöpfungskette, von der Exploration über die Gewinnung, Verarbeitung bis hin zum Recycling. Sie deckt das gesamte Spektrum der Rohstoffförderung in Europa ab und ist eine von insgesamt 39 Technologieplattformen unter den Themen: Energie, Umwelt, Industrielle Technologien, Verkehr und Raumfahrt, Informations- und Kommunikationstechnologien, Biowissenschaften-/technologien.

Die Europäischen Technologieplattformen (ETP - European Technology Platforms) sind Initiativen, die sich besonders an die Industrie richten und interessante Möglichkeiten für internationale Netzwerkbildung bieten. Durch die Teilnahme an einer ETP kann auf die Zukunft der europäischen Forschung und deren Schwerpunktthemen Einfluss genommen werden.

Die wichtigsten Funktionen der ETP:

  • Die Entwicklung von Strategien und die Identifizierung von Schwachstellen im Bereich Forschung und Innovation
  • die Mobilisierung von Stakeholdern zur Zusammenarbeit sowie
  • das Teilen und Verbreiten von Informationen und Wissen.

Mehr Informationen zur ETPSMR unter https://www.etpsmr.org/

Gruppenbild mit Dame: Eingerahmt von den Ausrichtern - Dr. Reimer (GKZ) links und Hr. Krüger (Rail.S) rechts - stellen sich der Kamera: vlnr Hr. Lempe von der Sächsischen Staatskanzlei, Frau Schick vom SMWA und Hr. Schmidt von der DERA. (Foto: Rail.S)

Zum 7. Mal hieß es „Bergbau trifft Bahntechnik“ beim GKZ und seinem Partner Rail.S in Dresden. Zum letzten Mal erlaubte das Coronajahr eine Präsenzveranstaltung, zu der 40 interessierte Teilnehmer fanden.

Im Focus standen die Herausforderungen der Regionalen Transformation mit dem Schwerpunkt der strategischen Entwicklung Sachsens im Kontext von Mobilitätswende und Rohstoffsicherung. Dabei fanden sich nicht nur lobende Worte im Hinblick auf die sächsische Innovationsstrategie und Regionalplanung sowie die Ausrichtung der sächsisch-europäischen Förderprogramme. Die Tendenz zur Priorisierung sozioökonomischer Themen, ein Fehlen des Beitrages der Metallurgie zur Kreislaufwirtschaft im Hüttenland Sachsen, mangelnde Berücksichtigung der Industrieforschung und fehlende Einbettung in die globale Entwicklung des Rohstoffsektors sind hier zu nennen. In der Regionalplanung sind es unzureichendes Rohstoffbewußtsein der Entscheidungsträger und nachlassende Akzeptanz in der Vorrangstellung von Rohstoffvorkommen. Dabei bestehen große Chancen im Hinblick auf die Transformation der Lausitz in ein neues Energieland unter Hebung der Bodenschätze Erdwärme und Kupfer sowie der Speicherung von grünem Wasserstoff. Wie dramatisch dynamisch die Entwicklung rund um die Batteriemetalle verläuft und wie wenig ambitioniert die Inwertsetzung des einheimischen Rohstoffpotenzials hierzu befördert und auch gefördert wird, machte der letzte Vortrag von der Deutschen Rohstoffagentur (wieder) einmal deutlich. Einen langen Atem braucht es auch in der Verkehrswegeplanung. So ist nicht nur eine nachlassende öffentliche Wahrnehmung – im Vergleich zur Individual-Elektromobilität - zu verzeichnen. So ergibt die Szenarienbeschreibung für das Jahr 2040 nicht uneingeschränkt der Bahn immer Vorfahrt, sind dem Individualverkehr aber auch Grenzen gesetzt und wird der Bahn schlußendlich ein Agieren statt nur Reagieren nahegelegt. Insbesondere gilt dies für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Der Koalitionsvertrag setzt richtige Zeichen, aber Sachsen droht hier von der europäischen und globalen Entwicklung de facto überrollt zu werden, wenngleich die europäische Handlungsebene erst die Umsetzung von Großvorhaben wie die Neubaustrecke Dresden-Prag ermöglicht.

Bild: Geschäftsführer Volkswagenwerk Zwickau, Stefan Loth, bei seinem engagierten Vortrag im GKZ (Foto: Reimer)

Unter diesem Wahlslogan der Bundestagswahl eröffnete die AG Bergbau & Aufbereitung mit dem Schwerpunktthema „Beitrag der einheimischen Rohstoffwirtschaft für alternative Energie- und Mobilitätskonzepte"

Der große Saal in der Geschäftsstelle des GKZ war trotz der 3G-Regel „ausgebucht“, so groß war das Interesse der Mitglieder und Partner, das sich vor dem Hintergrund der og Fragestellung auch der Nachführung der Sächsischen Rohstoffstrategie widmete. Großen Anteil an der weit über die Zeit gehenden intensiven Diskussion hatte auch der Plenarvortrag von Dr. Stefan Loth, Geschäftsführer des Volkswagenwerks Zwickau, zur Elektrifizierungsstrategie der Konzerngruppe. Die aktuellen Rahmenbedingungen und Entwicklungen in der Welt hierzu stellte GKZ Geschäftsführer Dr. Reimer in seinem Vortrag vor. Die enorme Geschwindigkeit der Adaption der Produktion hin zur E-Mobilität machten die Einblicke in den Umbau des VW Werkes Zwickau zum ersten vollelektrizierten Standort des Konzerns in der Welt deutlich. Freilich war es aus Sicht vieler ein Wermutstropfen, dass das „Sourcing“ des Lithiums für die Batteriefertigung durch Teilhabe oder eigenen Bergbau „Made in Germany“ kein Thema zu sein scheint, und die sächsischen Vorkommen in Zwickau wohl keinen Beitrag zur Wertschöpfungskette in Sachsen werden liefern können. Gleichwohl läßt der absehbare Bedarf an Lithium weltweit und die Position der EC zur Regionalisierung mit Bilanzierung u.a. der CO2 Emissionen den Schluss zu, dass der Bergbau auf wichtige Batteriemetalle in Sachsen durchaus Zukunft hat.

Foto: Saxore Bergbau GmbH

Auf Initiative des Bundesverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) und seiner Plattform RohstoffWissen! erkundeten Mitte Oktober ein Dutzend Journalisten des Verband der Wissenschaftsjournalisten WPK Sachsen zum Themenkomplex Rohstoffsicherung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ziel der WPK ist es, die Qualität im Wissenschaftsjournalismus zu fördern. Dazu bietet sie ihren Mitgliedern Seminare, Hintergrundgespräche und Recherchereisen an sowie Workshops zur beruflichen Fortbildung. Der GKZ beteiligte sich an dem viertägigen Fachprogramm mit dem Schwerpunktthema Zinn unter Leitung von Dr. Thomas Bünger, Geschäftsführer unseres Mitgliedes Saxore Bergbau GmbH.

Bild: Das erste sächsische Zinn nach dem Ende des Zinnbergbaus 1990, ausgeschmolzen aus Zinnkonzentrat im Rahmen zweier Forschungsprojekte zum Thema Aufbereitung zur Inwertsetzung einheimischer Rohstoffvorkommen unter Beteiligung des GKZ.

Bild: Wissenschaftsjournalisten und Partner des GREENPEG Focus Group Meetings vor der Einfahrt des Explorationsstollens auf der Koralpe bei Wolfsberg. (Photo: Reimer, GKZ)

Auf der Koralpe bei Wolfsberg in Österreich findet eine der erfolgversprechendsten Bergbauentwicklungen in Europa statt: Hier lagert Lithiumerz, das – an Ort und Stelle weiterverarbeitet - einmal einen bedeutenden Anteil am Bedarf der europäischen Batteriefabriken bedienen kann. Das erste von drei GREENPEG Focus Group Meetings fand hier mit einer Befahrung und einem Themenworkshop bei GREENPEG Partner European Lithium Ltd statt. Unserer Einladung folgten mehrere Wissenschaftsjournalisten und Vertreter aus der Fachverwaltung in Deutschland Das Treffen fokussierte auf die Thematik Rohstoffsicherung für die Energiewende sowie Zukunftstechnologien und der Beitrag, den hier der europäische Bergbau leisten kann. Sowie auf die Diskussion mit den Gästen zu Fragen des Rohstoffbewußtseins und des Verständnisses von Bergbau in der Gesellschaft im Kontext regionaler Wertschöpfungsketten und globalen sozio-ökonomischen Herausforderungen. Das Treffen wurde von beiden Seiten als ein großer Gewinn für beide Seiten bewertet und soll die Zusammenarbeit in Zukunft auch unter Beteiligung weiterer Stakeholder ausgebaut werden. Das nächste GREENPEG Focus Group Meeting wird im Herbst 2022 in Nordspanien stattfinden. Hier finden Sie mehr Informationen zur Koralpe und zum Projekt GREENPEG.

Bild: Wohlstand ist nicht selbstverständlich. Wahlplakat der CDU zur letzten Europawahl. Das hierin dargelegte Bekenntnis zum Bergbau als einer der Grundlagen für Wohlstand ist leider keine politische Selbstverständlichkeit mehr.

Diese Frage stelllte GKZ Geschäftsführer Dr. Reimer in seinem Vortrag zu den Meggener Rohstofftagen des BDG. Darin bilanziert er das Fördergeschehen rund um HORIZON 2020 und die zum Teil bestehende Sorglosigkeit und mitunter Naivität der deutschen Politik und Wirtschaft hinsichtlich praktizierter Rohstoffsicherung weltweit. Und das in einer Welt, in der Rohstoffverfügbarkeit ein strategisches Mittel geworden ist. Ebenso vergleicht er Stellungnahmen von Fond-Analysten versus der von geologischen Diensten zur Frage der Versorgungslage am Beispiel von Lithium, nicht nur im Hinblick auf Angebot und Nachfrage, sondern auch im Kontext der Bergbauentwicklung in EU27 mit einer zu beobachtenden schwindenden Akzeptanz in der Öffentlichkeit und fehlender Investitionssicherheit bei zunehmender Regulierung.

Feldarbeit im Hitzejahr 2020 im Osterzgebirge (Foto: Reimer)

Die Verfügbarkeit von Wasser in ausreichender Menge und Qualität als Trinkwasser, für die Bewässerung in der Landwirtschaft, und in der Forstwirtschaft sowie Industrie ist im Anzeichen des Klimawandels eine große Herausforderung der Daseinsvorsorge. Das FORUM Wasser macht diese Beziehung zum Thema. Hier werden fortan auf der Ebene von Landkreisen durch gemeinsam erarbeitete Handlungsempfehlungen Lösungswege aufgezeigt. Zum Auftakt lud die Arbeitsgruppe Wasser des GKZ Freiberg zusammen mit dem Landkreis Mittelsachsen in den Sonnenhof nach Ossig bei Döbeln zum ersten FORUM Wasser ein. Die rege Teilnahme bestätigte den richtigen Ansatz bezogen auf die „triple-helix“ - Architektur des GKZ: Wirtschaft-Wissenschaft-Fachverwaltung. Die zahlreichen Mitglieder und Gäste aus diesen Bereichen trugen dem Rechnung. Zum Programm