Auf seiner Mitgliederversammlung am 19.11.2021 haben die Mitglieder der European Technology Platform on Sustainable Mineral Resources (ETPSMR) Geschäftsführer GKZ Dr. Reimer in den Vorstand gewählt. Die ETPSMR ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen der Rohstoffwirtschaft in verschiedenen Sektoren entlang der Wertschöpfungskette, von der Exploration über die Gewinnung, Verarbeitung bis hin zum Recycling. Sie deckt das gesamte Spektrum der Rohstoffförderung in Europa ab und ist eine von insgesamt 39 Technologieplattformen unter den Themen: Energie, Umwelt, Industrielle Technologien, Verkehr und Raumfahrt, Informations- und Kommunikationstechnologien, Biowissenschaften-/technologien.

Die Europäischen Technologieplattformen (ETP - European Technology Platforms) sind Initiativen, die sich besonders an die Industrie richten und interessante Möglichkeiten für internationale Netzwerkbildung bieten. Durch die Teilnahme an einer ETP kann auf die Zukunft der europäischen Forschung und deren Schwerpunktthemen Einfluss genommen werden.

Die wichtigsten Funktionen der ETP:

  • Die Entwicklung von Strategien und die Identifizierung von Schwachstellen im Bereich Forschung und Innovation
  • die Mobilisierung von Stakeholdern zur Zusammenarbeit sowie
  • das Teilen und Verbreiten von Informationen und Wissen.

Mehr Informationen zur ETPSMR unter https://www.etpsmr.org/

Gruppenbild mit Dame: Eingerahmt von den Ausrichtern - Dr. Reimer (GKZ) links und Hr. Krüger (Rail.S) rechts - stellen sich der Kamera: vlnr Hr. Lempe von der Sächsischen Staatskanzlei, Frau Schick vom SMWA und Hr. Schmidt von der DERA. (Foto: Rail.S)

Zum 7. Mal hieß es „Bergbau trifft Bahntechnik“ beim GKZ und seinem Partner Rail.S in Dresden. Zum letzten Mal erlaubte das Coronajahr eine Präsenzveranstaltung, zu der 40 interessierte Teilnehmer fanden.

Im Focus standen die Herausforderungen der Regionalen Transformation mit dem Schwerpunkt der strategischen Entwicklung Sachsens im Kontext von Mobilitätswende und Rohstoffsicherung. Dabei fanden sich nicht nur lobende Worte im Hinblick auf die sächsische Innovationsstrategie und Regionalplanung sowie die Ausrichtung der sächsisch-europäischen Förderprogramme. Die Tendenz zur Priorisierung sozioökonomischer Themen, ein Fehlen des Beitrages der Metallurgie zur Kreislaufwirtschaft im Hüttenland Sachsen, mangelnde Berücksichtigung der Industrieforschung und fehlende Einbettung in die globale Entwicklung des Rohstoffsektors sind hier zu nennen. In der Regionalplanung sind es unzureichendes Rohstoffbewußtsein der Entscheidungsträger und nachlassende Akzeptanz in der Vorrangstellung von Rohstoffvorkommen. Dabei bestehen große Chancen im Hinblick auf die Transformation der Lausitz in ein neues Energieland unter Hebung der Bodenschätze Erdwärme und Kupfer sowie der Speicherung von grünem Wasserstoff. Wie dramatisch dynamisch die Entwicklung rund um die Batteriemetalle verläuft und wie wenig ambitioniert die Inwertsetzung des einheimischen Rohstoffpotenzials hierzu befördert und auch gefördert wird, machte der letzte Vortrag von der Deutschen Rohstoffagentur (wieder) einmal deutlich. Einen langen Atem braucht es auch in der Verkehrswegeplanung. So ist nicht nur eine nachlassende öffentliche Wahrnehmung – im Vergleich zur Individual-Elektromobilität - zu verzeichnen. So ergibt die Szenarienbeschreibung für das Jahr 2040 nicht uneingeschränkt der Bahn immer Vorfahrt, sind dem Individualverkehr aber auch Grenzen gesetzt und wird der Bahn schlußendlich ein Agieren statt nur Reagieren nahegelegt. Insbesondere gilt dies für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Der Koalitionsvertrag setzt richtige Zeichen, aber Sachsen droht hier von der europäischen und globalen Entwicklung de facto überrollt zu werden, wenngleich die europäische Handlungsebene erst die Umsetzung von Großvorhaben wie die Neubaustrecke Dresden-Prag ermöglicht.

Bild: Geschäftsführer Volkswagenwerk Zwickau, Stefan Loth, bei seinem engagierten Vortrag im GKZ (Foto: Reimer)

Unter diesem Wahlslogan der Bundestagswahl eröffnete die AG Bergbau & Aufbereitung mit dem Schwerpunktthema „Beitrag der einheimischen Rohstoffwirtschaft für alternative Energie- und Mobilitätskonzepte"

Der große Saal in der Geschäftsstelle des GKZ war trotz der 3G-Regel „ausgebucht“, so groß war das Interesse der Mitglieder und Partner, das sich vor dem Hintergrund der og Fragestellung auch der Nachführung der Sächsischen Rohstoffstrategie widmete. Großen Anteil an der weit über die Zeit gehenden intensiven Diskussion hatte auch der Plenarvortrag von Dr. Stefan Loth, Geschäftsführer des Volkswagenwerks Zwickau, zur Elektrifizierungsstrategie der Konzerngruppe. Die aktuellen Rahmenbedingungen und Entwicklungen in der Welt hierzu stellte GKZ Geschäftsführer Dr. Reimer in seinem Vortrag vor. Die enorme Geschwindigkeit der Adaption der Produktion hin zur E-Mobilität machten die Einblicke in den Umbau des VW Werkes Zwickau zum ersten vollelektrizierten Standort des Konzerns in der Welt deutlich. Freilich war es aus Sicht vieler ein Wermutstropfen, dass das „Sourcing“ des Lithiums für die Batteriefertigung durch Teilhabe oder eigenen Bergbau „Made in Germany“ kein Thema zu sein scheint, und die sächsischen Vorkommen in Zwickau wohl keinen Beitrag zur Wertschöpfungskette in Sachsen werden liefern können. Gleichwohl läßt der absehbare Bedarf an Lithium weltweit und die Position der EC zur Regionalisierung mit Bilanzierung u.a. der CO2 Emissionen den Schluss zu, dass der Bergbau auf wichtige Batteriemetalle in Sachsen durchaus Zukunft hat.

Foto: Saxore Bergbau GmbH

Auf Initiative des Bundesverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) und seiner Plattform RohstoffWissen! erkundeten Mitte Oktober ein Dutzend Journalisten des Verband der Wissenschaftsjournalisten WPK Sachsen zum Themenkomplex Rohstoffsicherung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ziel der WPK ist es, die Qualität im Wissenschaftsjournalismus zu fördern. Dazu bietet sie ihren Mitgliedern Seminare, Hintergrundgespräche und Recherchereisen an sowie Workshops zur beruflichen Fortbildung. Der GKZ beteiligte sich an dem viertägigen Fachprogramm mit dem Schwerpunktthema Zinn unter Leitung von Dr. Thomas Bünger, Geschäftsführer unseres Mitgliedes Saxore Bergbau GmbH.

Bild: Das erste sächsische Zinn nach dem Ende des Zinnbergbaus 1990, ausgeschmolzen aus Zinnkonzentrat im Rahmen zweier Forschungsprojekte zum Thema Aufbereitung zur Inwertsetzung einheimischer Rohstoffvorkommen unter Beteiligung des GKZ.

Bild: Wissenschaftsjournalisten und Partner des GREENPEG Focus Group Meetings vor der Einfahrt des Explorationsstollens auf der Koralpe bei Wolfsberg. (Photo: Reimer, GKZ)

Auf der Koralpe bei Wolfsberg in Österreich findet eine der erfolgversprechendsten Bergbauentwicklungen in Europa statt: Hier lagert Lithiumerz, das – an Ort und Stelle weiterverarbeitet - einmal einen bedeutenden Anteil am Bedarf der europäischen Batteriefabriken bedienen kann. Das erste von drei GREENPEG Focus Group Meetings fand hier mit einer Befahrung und einem Themenworkshop bei GREENPEG Partner European Lithium Ltd statt. Unserer Einladung folgten mehrere Wissenschaftsjournalisten und Vertreter aus der Fachverwaltung in Deutschland Das Treffen fokussierte auf die Thematik Rohstoffsicherung für die Energiewende sowie Zukunftstechnologien und der Beitrag, den hier der europäische Bergbau leisten kann. Sowie auf die Diskussion mit den Gästen zu Fragen des Rohstoffbewußtseins und des Verständnisses von Bergbau in der Gesellschaft im Kontext regionaler Wertschöpfungsketten und globalen sozio-ökonomischen Herausforderungen. Das Treffen wurde von beiden Seiten als ein großer Gewinn für beide Seiten bewertet und soll die Zusammenarbeit in Zukunft auch unter Beteiligung weiterer Stakeholder ausgebaut werden. Das nächste GREENPEG Focus Group Meeting wird im Herbst 2022 in Nordspanien stattfinden. Hier finden Sie mehr Informationen zur Koralpe und zum Projekt GREENPEG.

Bild: Wohlstand ist nicht selbstverständlich. Wahlplakat der CDU zur letzten Europawahl. Das hierin dargelegte Bekenntnis zum Bergbau als einer der Grundlagen für Wohlstand ist leider keine politische Selbstverständlichkeit mehr.

Diese Frage stelllte GKZ Geschäftsführer Dr. Reimer in seinem Vortrag zu den Meggener Rohstofftagen des BDG. Darin bilanziert er das Fördergeschehen rund um HORIZON 2020 und die zum Teil bestehende Sorglosigkeit und mitunter Naivität der deutschen Politik und Wirtschaft hinsichtlich praktizierter Rohstoffsicherung weltweit. Und das in einer Welt, in der Rohstoffverfügbarkeit ein strategisches Mittel geworden ist. Ebenso vergleicht er Stellungnahmen von Fond-Analysten versus der von geologischen Diensten zur Frage der Versorgungslage am Beispiel von Lithium, nicht nur im Hinblick auf Angebot und Nachfrage, sondern auch im Kontext der Bergbauentwicklung in EU27 mit einer zu beobachtenden schwindenden Akzeptanz in der Öffentlichkeit und fehlender Investitionssicherheit bei zunehmender Regulierung.

Feldarbeit im Hitzejahr 2020 im Osterzgebirge (Foto: Reimer)

Die Verfügbarkeit von Wasser in ausreichender Menge und Qualität als Trinkwasser, für die Bewässerung in der Landwirtschaft, und in der Forstwirtschaft sowie Industrie ist im Anzeichen des Klimawandels eine große Herausforderung der Daseinsvorsorge. Das FORUM Wasser macht diese Beziehung zum Thema. Hier werden fortan auf der Ebene von Landkreisen durch gemeinsam erarbeitete Handlungsempfehlungen Lösungswege aufgezeigt. Zum Auftakt lud die Arbeitsgruppe Wasser des GKZ Freiberg zusammen mit dem Landkreis Mittelsachsen in den Sonnenhof nach Ossig bei Döbeln zum ersten FORUM Wasser ein. Die rege Teilnahme bestätigte den richtigen Ansatz bezogen auf die „triple-helix“ - Architektur des GKZ: Wirtschaft-Wissenschaft-Fachverwaltung. Die zahlreichen Mitglieder und Gäste aus diesen Bereichen trugen dem Rechnung. Zum Programm

MINE.THE.GAP is an EU funded project. With the aim to improve the sustainability of the raw materials value chain through cross-regional and -sectoral innovation, MINE.THE.GAP offers direct financial supports to SMEs through open calls and business support services.

The first MINE.THE.GAP open call was open for application between March and May 2021. It was well received and currently in the proposal evaluation process.

Why joining us?

As a MINE.THE.GAP stakeholder, you will not only receive the news about the open call, which can fund your next innovative ideas, but also information about the awarded projects, which may bring you fresh perspectives.

Select “hear more about collaborations between clusters and discussions about cluster policies” in the sign-up form, we will invite you to participate in surveys, webinars, and workshops from 2021 to 2023. The activities provide opportunities to network with different clusters and organisations on various cluster related topics.

Ausgehend aus den Vernetzungen im Rahmen des EU HORIZON MIREU Projektes gehen Sachsen und Cornwall eine engere Beziehung in Wirtschaft, Forschung und Fachverwaltung ein. Die beiden Regionen haben viele Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer Geomontanentwicklung und regionalen Transformation bis hin zu einem Bergbau UNESCO Weltkulturerbe.

Gemeinsam sind auch die Herausforderungen an dem zunehmenden Interesse an der Wiederbelebung des untertägigen Bergbaus, die Inwertsetzung des Weltkulturerbes und an der Erschließung geothermaler Energie. Der GKZ und seine Mitglieder sowie die Camborne School of Mines waren und sind Partner in vielen gemeinsamen Projekten. Dem Kick Off waren eine Reihe von Videoveranstaltungen mit Teilnehmern aus der Zivilgesellschaft und Fachvereinigungen vorausgegangen.

Der erste Förderaufruf von MINE.THE.GAP bietet KMU im Rohstoffsektor sowie solchen, die innovative ICT-, Ressourceneffizienz-, zukunftsorientierte Fertigungs- und Kreislaufwirtschaftstechnologien und / oder -lösungen anbieten, eine Finanzierungsrate von 100%.

Das Antragsverfahren ist im Vergleich zu den anderen grenzüberschreitenden Förderprogrammen einfach. Es handelt sich um einen einstufigen offenen Aufruf mit einer Antragslänge von höchstens 20 Seiten. Zwei Partner aus verschiedenen förderfähigen Ländern können bereits ein Konsortium bilden, während ein Konsortium höchstens bis zu drei Partner haben kann. Die zu finanzierenden Schlüsselmaßnahmen sind eng mit den zehn größten Herausforderungen des nachhaltigen Bergbaus entlang der Rohstoffwertschöpfungskette verbunden. Die Frist für die Einreichung des Vorschlags endet am 05. Mai 2021 um 17:00 Uhr (Brüsseler Zeit). Der zweite offene Aufruf von MINE.THE.GAP wird voraussichtlich Ende 2021 / Anfang 2022 eröffnet.

GKZ ist als Partner des MINE.THE.GAP-Projekts die deutsche nationale Kontaktstelle für die MINE.THE.GAP Open Calls (jedoch nicht potenzieller Konsortialpartner). Wenn Sie mehr über die Calls von MINE.THE.GAP erfahren möchten, wenden Sie sich bitte auf Englisch an unsere verantwortliche Projektmanagerin, Frau Meng-Chun Lee: mengchun.lee@gkz-ev.de