Am Ende der Eröffnungsrede von Staatsminister Martin Dulig stand nicht nur ein Bekenntnis zum Bergbau, sondern auch dieses durch die Neugestaltung des Bergbauhuntes vor dem Eingang des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit durch Befüllung mit einheimischen Bodenschätzen sichtbar zu machen! Geschäftsführer GKZ Dr. Wolfgang Reimer überreichte hierzu dem Minister einen Spaten und versicherte die Unterstützung wichtiger Bergbaubetreiber und -entwickler im GKZ. Ein froher Auftakt einer Veranstaltung, die der GKZ in seinem 20. Lebensjahr vor großem Publikum im Hilton Hotel am Neumarkt in Dresden feierte.

Staatsminister Dulig - als Vertreter der politischen Handlungsebene - sieht diese gleich mehrfach gefordert und macht vor allem China als das eigentliche Risiko in Sachen Rohstoffsicherung aus. Die einheimischen Rohstoffe inklusive Fracking seien hierzu in einer politischen wie technischen Debatte inwertzusetzen. Er sieht den Standort Deutschland durch die Transformation gestärkt hervorgehen. Dass Sachsen mit seiner Rohstoffstrategie hierzu eigene Akzente mit Weitsicht setzt, zeigt, dass andere Bundesländer und Regionen in Europa dieser ersten Sächsischen Rohstoffstrategie (die er nun in seiner Fortschreibung vorstellte) gefolgt sind. So ist es nur folgerichtig, die alte zu bilanzieren und die neue nach den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen auszurichten. Hierzu stellte Staatsminister Dulig, dessen Haus federführend in der Fortschreibung ist, die wichtigsten Ziele und Leitlinien vor. Dazu gehörte auch die noch stärkere internationale Vernetzung, ein Thema in dem – so der Minister lobend - der GKZ mit und für Sachsen bereits wichtige Schritte unternimmt, u.a. mit einer starken Präsenz in Brüssel und europäischen Projektarbeit. So besteht ein wichtiges Ziel im Beitrag Sachsens zur Umsetzung des GREEN DEALS. Ein neuer Schwerpunkt liegt in der verstärkten Nutzung von Sekundärrohstoffen sowie nachwachsender Rohstoffe. Die sächsischen Netzwerke weiter zu stärken war die Botschaft des Ministers, die zugleich die Arbeit von 20 Jahren GKZ honorierte. Denn letztendlich war die Geburtsstunde der Sächsischen Rohstoffstrategie ein Memorandum des GKZ zu einer neuen Rohstoffpolitik an den damaligen Ministerpräsidenten Milbradt.

Aus Brüssel war dann auch mit Frau Constanze Veeh (Referat für Energieintensive Industrien und Rohstoffe bei der Europäischen Kommission) zugeschaltet. Sie stellte den Abriß der Kommission zur Rohstoffversorgung der EU27 vor und fokussierte auf friend shoring, unter denen mit Canada, Chile und Mozambique auch für Sachsen wichtige Lieferländer mit auf der Agenda stehen. Ein Update der Liste kritischer Rohstoffe der Kommission sei für 2023 zu erwarten. Aus dem Auditorium wurde hierzu auch die Berücksichtigung der Baurohstoffe gefordert. Wie risikobeladen die globale Rohstoffsicherung ist, machte der Vortrag von Tae-Yoon Kim, WEO Energy Analyst, Lead on Critical Minerals, World Energy Outlook, deutlich, der in die jüngst erschienene, exzellente Studie „The role of critical mineals in clean energy transitions – a global review“ der IEA einführte. Wie die Herausforderungen allein nur beim Kupfer für die Energiewende Deutschlands liegen, verbildlichte der Vortrag von Staatsminister a.D., Prof. Dr. Georg Unland. Er leitete aus den aktuellen Daten der deutschen Energiewende die Größe eines Tagebaus ab, der allein für die Versorgung von Kupfer entstehen würde, verglichen mit der Stadtkulisse von Freiberg. Die Bergstadt ging in dem Riesenloch unter und stellte plakativ zugleich die Frage, inwieweit wir Deutschen im Inland einer NIMBY Kultur frönen, damit das Loch aber somit anderen Ländern überlassen. Er warb für einen eigenen Energiewende-Kupferbergbau in der Lausitz als Beitrag im Sinne einer best-practise, verbunden mit einem stärkeren Engagement Deutschlands in den potentiellen Lieferländern im Sinne des beiderseitigen Nutzens.

Das hierbei Anspruch und Wirklichkeit des Industriestandortes Deutschland aus Sicht des praktizierten Planungs- und Genehmigungsrechtes weit auseinanderklaffen, machte der Vortrag von Frau Verena Wolf, Referentin Abteilung Wissenschaft, Technik und Umwelt des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. (VCI) deutlich. Dabei wurde schnell klar, dass viele der Akzeptanzprobleme sich Bergbau- und Chemische Industrie teilen. Ebenso, dass die Verkomplizierung des Regelwerkes die Planungszeiträume unnötig verlängert und sich in der behördlichen Genehmigungspraxis zunehmend eine Angstkultur etabliert hat. Wie es zum Nutzen aller optimiert werden könnte, wurde anhand des Neun-Punkte-Papiers des VCI skizziert.

Bleibt das Thema Fachkräftesicherung im Zeichen sich verändernder sozio-ökonomischer Rahmenbedingungen, vorgestellt von Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. Dabei wurden Defizite der Arbeitgeberseite deutlich in Punkto höherer Flexibilität, Entwicklung von mehr Kompetenzen und die Wahrnehmung, dass die Fachkräfte von morgen zunehmend an einer vor allem sinnstiftenden Beschäftigung interessiert sind. Dies brachten auch die Überraschungsgäste auf den Punkt: Drei Studenten der Energie- und Umwelttechnik sowie der Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden und TU Bergakademie Freiberg. Alle stehen kurz vor dem Abschluss Ihres Masterstudiums und somit im Vorfeld der Bewerbung. Sehen die Altvorderen sie als „Generation Z“, so sehen sie sich selbst eher als Kinder der Digitalisierung. Diese nimmt eine hohe Priorität bezüglich der Wahl des künftigen Arbeitsplatzes ein. So ist ein alter Internetauftritt der potenziellen Arbeitsgeber, oder besser gesagt, Fachkräftesuchenden eher abweisend. Man ist sich der Potenziale der digitalisierten Arbeitswelt nicht nur in Sachen Home Office mit online-Zugriff auf Unternehmensdaten und mehr Enterprise Social Media bewußt, sondern erkennt – folgerichtig – die Fähigkeit eines Arbeitsgebers mit der Zeit zu gehen und hier vor allem „Ermöglicher“ zu sein. Man ist sich bewußt, dass dieser Anspruch nicht in allen Berufen praktiziert werden kann, aber die jungen Menschen sind sich in einer Zeit dem der Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt wird Ihres Wertes wohl bewußt. Ist Sachsen hierfür ein guter Markt? Die jungen Leute waren nicht abgeneigt, Ihren Berufsstart in Sachsen zu machen, führten aber an, dass es dazu vor allem eines Ausbaus des ÖPNV bedarf, um auch in Mittelzentren zu leben und zu arbeiten. Für die Kommilitonen gesprochen sind es aber doch die Großstädte, die ihren Reiz ausüben hinsichtlich des Freizeitangebotes und vor allem des sich Begegnens mit Gleichaltrigen. Interessanterweise spielt das eigene Auto in der Generation Z keine so große Rolle mehr, im Trend liegen dagegen Coworking Spaces und günstiger Wohnraum. Nicht zuletzt wird auch das niedrigere Lohnniveau in Sachsen als kritisch gesehen.

Der Vorsitzende GKZ, Dr. Hendrik Gaitzsch, konnte am Ende eine gelungene Tagung resümieren, die endlich wieder in Präsenz stattfand. Der GKZ liegt auch nach 20 Jahren voll im Trend und hat sich den neuen Verhältnissen wie z.B. mit dem Themen Wasser, Ressourceneffizienz, zirkuläres Wirtschaften an die Erfordernisse einer ganzheitlichen Rohstoffwirtschaft inhaltlich wie auch in der Mitgliederentwicklung angepasst. Seine Erkenntnisse hieraus läßt er in der Fortschreibung der Sächsischen Rohstoffstrategie einfließen. Dabei wird das Thema Neoökologie weiter an Bedeutung zunehmen, was wiederum die Arbeit und die Entwicklung des Vereins neue Impulse geben wird. Man darf also gespannt sein, wie sich hierzu die nächsten Sächsischen Rohstofftage inhaltlich und konzeptionell entwickeln werden.

Im Rahmen des Sommerinterviews 2022 des Forum für Zukunftsenergien standen die „Erfahrungen mit Planungs- und Genehmigungsverfahren in der Energie- und Rohstoffwirtschaft (Planung, Genehmigung, technische Ausführungen)“ im Fokus, kommentiert von Frau Dipl.-Ing. Birgit Schroeckh, Referentin, Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. Im Online-Seminar war der GKZ als Zuhörer und Fragesteller vertreten. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:

Stichwort: Antragsunterlagen
Der Gesetzgeber ist gefordert, Dinge besser zu präzisieren, verständlicher zu machen und kürzer zu halten; um auch die Tendenz zu einer umschweifenden Beantwortung zu stoppen.
Hilfreich sind inhaltliche und zeitliche Verkürzungen.

Stichwort: Fachkompetenzen der Behörden
Diese gilt es zu steigern und insbesondere die Ausstattung der Behörden mit Personal und mehr digitaler Arbeitsweise zu verbessern. Gleichwohl ist dies auch ein verwaltungstechnischer Aufwand und Kostenfaktor, denn vs. müßten hierzu Stellenpläne geändert werden…

Stichwort: Beteiligung
Die Beteiligung ist gesetzlich gegeben und wird umfangreich wahrgenommen; gleichwohl wird angemerkt, dass es unverständlich ist, dass zunehmend Umweltverbände es „übertreiben“. Im Dienste der Sache, insbesondere mit Blick auf das übergeordnete gesellschaftliche Ziel (Klimaschutz, technischer – umweltgerechter – Fortschritt) sei ein mehr Mittuen als Gegentuen gefragt.

Stichwort: Verkürzen des Klageweges
Damit ließe sich 30% der Zeit verringern.

Stichwort: Bürgerbeteiligung
Die Entwickler sollten sich von vornherein in Betroffene reindenken und diese frühzeitig informieren und sich mit ihnen auseinandersetzen. Das ist immer hilfreich.

Stichwort: Internationaler Vergleich des Genehmigungsrechts im Bergbau
In der Tat gibt es hier Unterschiede; in anderen Ländern (hier der EU) gibt es nachweislich kürzere Verfahren. Man müßte im EU Vergleich einmal prüfen, inwieweit und warum in Deutschland EU Recht zu scharf umgesetzt worden ist und wird.

Auf dem 14. Sächsischen Rohstofftag widmen wir uns auch der Thematik "Bürokratieabbau" und Wahrnehmung der Industrie in Deutschland. Wir sind dem Verband der Chemischen Industrie e.V. sehr dankbar, dass er mit dem Beitrag "Der Industriestandort Deutschland – Anspruch und Wirklichkeit aus Sicht des praktizierten Planungs- und Genehmigungsrechts" Sichtweisen in der konkreten Standortentwicklung und Produktion einer Industriebranche widergibt, die zu den tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft gehört.

In Ergänzung zum Vortrag verweisen wir auf die Studie "Das öffentliche Bild der Chemie: Zwischen Teufelswerk und Lösungsindustrie". Die Wahrnehmung der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland hat den Verband der Chemischen Industrie und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie dazu bewogen, eine Studie in Auftrag zu geben. Wie tickt Deutschland in der Krise? Wie sehen die Menschen diese Branche? Wie denken und fühlen unsere Beschäftigten?

Dabei haben die Auftraggeber sich bewußt für das Kölner rheingold-Institut für qualitative Marktforschung entschieden. Die tiefenpsychologische Methodik geht über rein statistisch-quantitative Erhebungen hinaus. Sie ermöglicht ein erweitertes Verständnis dafür, was die Menschen im Blick auf die Chemie-Branche tatsächlich bewegt. Auch tiefer liegende Motive – ob hinter radikalen Positionen oder hinter sachlich vorgetragener Kritik – werden ergründet. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass ein solches Bemühen um Verständnis zu mitunter überraschenden Einsichten in die oftmals verschlungenen Wege der Entstehung von Urteilen und Vorurteilen über die Chemie- und Pharmabranche führt. Wer bereit ist, sich auf die Erkundung dieser Wege einzulassen, kann daraus wesentliche Schlüsse für den eigenen Umgang mit den unterschiedlichsten Stakeholder-Gruppen ableiten.

Die Branche ist davon überzeugt, dass sie viele wichtige Beiträge zur Lösung großer Zukunftsherausforderungen leisten kann: etwa beim Klimaschutz, bei der Kreislaufwirtschaft oder bei der Erforschung neuer Impfstoffe. Man weiß aber, dass sie die Probleme nicht allein lösen kann. Mit der Studie wollte sie daher auch folgende Fragen ergründen: Welche Missverständnisse sind zu klären und welche Gräben zu überwinden, um als Teil der Gesellschaft gemeinsame Lösungen für die großen Zukunftsfragen zu ermöglichen.

Der GKZ unterstützt mit Wissenstransfer den afrikanischen Staat im bergbaubezogenen Arbeitsschutz – Wirtschaftsminister Dulig sagt: „Qualifikation rettet Menschenleben!“

Den GKZ verbindet mit Mosambik und hier insbesondere mit dem mosambikanischen Oberbergamt IGREME eine langjährige Zusammenarbeit. Seit 2012 wird diese verstetigt in verschiedenen Projekten mit Partnern aus dem GKZ-Netzwerk umgesetzt. Während des langen Zeitraums konnte eine moderne Bergverwaltung auf- und ausgebaut werden – das heutige IGREME. Fachkräfte für Bergbauverwaltungen und -unternehmen wurden aus- und weitergebildet und damit die Bergbausicherheit in Mosambik verbessert. Sächsische Experten wirkten maßgeblich an verschiedenen Regel- und Gesetzeswerken für nachhaltige Strukturen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Bergbau mit, begründet in der ILO C176. Mosambik ist dieser Konvention 2019 beigetreten. Vielfältige Trainings- und Transfermaßnahmen flankierten den gemeinsamen Umsetzungsprozess.

Im aktuellen Projektvorhaben zum „Arbeitsschutz im Bergbau Mosambik“ vertiefte eine einwöchige Studienreise die Inhalte der verschiedenen Kompetenzentwicklungssegmente der letzten anderthalb Projektjahre und eröffnete auch neue Themenfelder. Die sieben Fachkräfte, Multiplikatoren und Entscheider aus den Berg- und Regierungsbehörden Mosambiks erhielten auf den Exkursionsstationen und in den Fachgesprächen zentrale Einblicke in die aktive Umsetzung von Arbeitsschutz und -sicherheit in den Gebieten Exploration, Altbergbau, Einsatz von Sprengmitteln, Inspektorat sowie Gewässermonitoring. Mitglieder des GKZ waren mit ihrer Fachexpertise und ihren Unternehmen aktiv eingebunden.

Die Gespräche auf ministerialer Ebene in Dresden unterstrichen die gewachsene Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen den Akteuren in Mosambik und Sachsen. Wirtschaftsminister Dulig betonte in seiner Pressemitteilung anlässlich des Besuches der mosambikanischen Delegation, dass das bilaterale Zusammenwirken beider Länder im Hinblick auf Bergbau, Rohstoffgewinnung und Recycling vertieft bzw. erweitert werden soll. Der Minister plant hierzu im kommenden Jahr einen zweiten Besuch in Mosambik nach 2017.

Während der Delegationsreise nach Sachsen wurde auch ganz praktisches Equipment zur Ausstattung der regionalen Grubenwehren übergeben.

Fünf Tage lang erkundete eine Gruppe von fast 45 STEIN-Interessierten verschiedenste Abbau- und Verarbeitungsorte von regionalen Natursteinen in Bayern. Die STEIN-Vielfalt zeigte sich in den Regionen von Hof bis Nürnberg anhand z. B. der Brüche von Köditz (Diabas mit Calcitadern), Döbra-Poppengrün (seltenes Kohlenkalksteinvorkommen), Thiersheim (Wunsiedler Marmor) oder der Kösseine- und Epprechtsteiner Granite.

„Heimischer Naturstein ist die Visitenkarte einer Region. Vor dem Hintergrund gestörter Lieferketten, CO2-neutralem Bauen und gestiegenen Transportkosten rückt dieser natürliche Bau-Rohstoff wieder in den Fokus von Gesellschaft und Planung.“, führte Hermann Graser, vom Bamberger Natursteinwerk, und Paulus Sinner, der Firmengeologe während einer Fachdiskussion aus. Beide engagieren sich inzwischen aktiv auf den verschiedenen öffentlichen Plattformen und politischen Bühnen für eine Stärkung der heimischen Werksteingewinnung und -verarbeitung. Sie sind vorsichtig hoffnungsvoll, schränken jedoch im Hinblick auf die aktuelle Weltlage ihren Optimismus für die Zukunft ein.

Im Altmühltal und Regensburg standen der Solnhofener Plattenkalk, der Wachenzeller Dolomit oder der Kelheimer Auerkalk auf dem Programm. Fachführungen in den Städten Hof, Bamberg und Regensburg inszenierten eindrücklich die „Steine in der Stadt“ in ihrer Verbauung für die Restauratoren, Architekten, Steinmetze und geologisch Interessierten. Abgerundet wurde die STEIN-Reise mit den Besichtigungen ausgewählter Restaurierungs- und Bauobjekte entlang der Reiseroute sowie einer Podiumsdiskussion im Kloster Neumarkt. Hier stellten sich Herr Dr. Klaus Poschlod, Chef-Geologe vom Bayerischen Landesamt, Herr Dr. Wolfgang Werner, ehemaliger leitender Regierungsdirektor von Baden-Württemberg, sowie Herr Tobias Neubert, Landesinnungsmeister der sächsischen Steinmetze, den Fragen der Journalistin Dr. Petra Strunk vom Medienpartner des GKZ, dem Bauverlag mit der AT Mineral Processing. Einig waren sich die Experten wie das Publikum, dass heimischer Naturstein in einem funktionierenden Zusammenspiel von Behörden, Vergabestellen und informierten Planern durchaus einen kleinen Siegeszug antreten könnte.

Mit diesem Ausblick soll die nächsten STEIN-Reise 2023 vorbereitet werden – voraussichtlich vom 1. bis 6. Mai in das Gebiet von Oberrhein und angrenzender Schweiz.

Kontakt: Hilke Domsch, Tel.: 03731-773714

Foto: Drilling Simulator der TU Clausthal in Celle (Rechte: GKZ)

Zu Gast bei Freunden hätte man auch titulieren können; denn die Stimmung war wie das Wetter: sonnig-prächtig.

Power-to-X Pilotprojekte, Nachnutzung des untertägigen Raums und vor allem Quartierlösungen mit Mitteltiefer Geothermie waren die zentralen Themen des dreitägigen Austauschs. Bereichert wurde dieser durch den Besuch der Tiefbohranlage „BETA“
BH Experimental Test Area) von Baker Hughes in Ahnsbeck, der Bohrmeisterschule in Celle und des Drilling Simulators der TU Clausthal. Besonderen Handlungsbedarf aus der Praxis sehen beide Vereine in der Erstellung von Richtlinien für die Planung von Mitteltiefen Geothermieanlagen. In diesem Bereich soll die Zusammenarbeit ausgebaut werden.

Als Teil des Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz - Programms gestaltet die Evangelische Kirche einen Rundfunkgottesdienst, der das Thema des Kulturhauptstadtjahres 2025 interpretiert. Hören Sie hier als Aufzeichnung den Gottesdienst aus der Betstube der "Alten Elisabeth", einer Schachtanlage, die Teil der historischen "Himmelfahrt Fundgrube" in Freiberg ist und heute als Lehr- und Forschungsbergwerk genutzt wird.

Der Gottesdienst begleitet die Schicht des Bergmanns, beläßt es aber nicht bei der Vermittlung von Tradition, sondern reüssiert den modernen Bergbau heute, wie er sich bei uns in Sachsen versteht und welche fundamentale Rolle er für unsere Gesellschaft spielt, vorgetragen von Oberberghauptmann Bernhard Cramer. Den Gottesdienst gestaltet Kantor und Pfarrer der Petri-Kirche gemeinsam mit den Freiberger Bergsängern. Die Predigt hält Superintendentin Hiltrud Anacker.

Foto: Geschäftsführer GKZ bei der Eröffnung des simul+ FORUMS (SMR, Keßler)
Foto: Geschäftsführer GKZ bei der Eröffnung des simul+ FORUMS (SMR, Keßler)

Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an kritischen Rohstoffen für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sowie des Zwangs zu höherer Ressourceneffizienz, geschlossenen Lieferketten und zirkulärem Wirtschaften rückt die Frage der Rohstoffsicherung durch regionale Wertschöpfung in den Vordergrund. Sachsen, als ein bedeutender Metallurgiestandort mit einer starken Sekundärrohstoffwirtschaft und großem Potential zur Inwertsetzung einheimischer Lagerstätten von kritischen Rohstoffen, bietet beste Voraussetzungen für eine starke Rückwärtsintegration.

Unter dem Motto „Zukunft. Zusammen bringen!“ startete das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung im Einklang mit der Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen die Zukunftsinitiative simul+ als eine Plattform für die innovationsgestützte Regionalentwicklung. Sie vernetzt regionale Akteure zum Aufbau von neuen Innovationsschwerpunkten und gibt damit Wachstumsimpulse für die Region. Die Zukunftsinitiative simul+ und der Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Als Abschluß eines ersten Forschungsprojektes fand am 23.5.2022 in Freiberg das simul+ Forum unter Beisein von Staatsminister Thomas Schmidt im vollbesetzten Tagungszentrum des Brennstoffinstituts in Freiberg statt. Es informierte über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für die Zinnmetallurgie, konkrete Forschung hierzu für mehr zirkuläre Bewirtschaftung, sowie über Fachkräftesicherung und die Inwertsetzung eines großen primären Zinnvorkommens im Erzgebirge. Das Programm finden Sie hier.

Für die bisherige deutsche Energiepolitik bedeutet die notwendige stärkere Nutzung von US-Erdgas eine ebenso schmerzhafte wie teure Zäsur, da die gesetzlichen Regelungen für die Gewinnung und deren staatliche Kontrolle in den USA, kaum mit den stringenten Vorschriften in Deutschland vergleichbar sind. Zudem erfolgt die Lieferung von LNG-Gas überwiegend zu aktuellen Marktpreisen und kaum auf der Grundlage langfristiger, meist preisgünstigerer und preisstabilerer Verträge.  

Die tatsächlichen kurz- und mittelfristigen Liefermöglichkeiten auch anderer Produzenten von LNG-Gas (Katar, Algerien, Norwegen u. a.) werden darüber hinaus von der aktuell weltweit begrenzten Logistik (Spezialtanker, LNG-Terminals) und ihren zum Teil langfristigen vertraglichen Lieferverpflichtungen gegenüber anderen Kunden deutlich eingeschränkt.

Diese kritischen Szenarien aktueller und zukünftiger Erdgasimporte rücken in Deutschland eine drängende, bisher unterdrückte Frage an die Politik in den Fokus:

Warum nutzt Deutschland seine beachtlichen Vorkommen an konventionellem und unkonventionellem Erdgas nicht intensiver?

Das beiliegende Positionspapier der IHK Chemnitz, TU Bergakademine Freiberg und des GKZ (Arbeitsgruppe Erdöl, Erdgas, Speichertechnik) geht dieser Frage hinsichtlich des Notwendigen und technisch Machbaren nach. Es adressiert vorrangig die politischen Entscheidungsträger. Sie finden es hier.

 

Der Nationale Geopark Schieferland verkörpert die enge Verpflechtung zwischen Geologie, Kulturlandschaftsgeschichte und Inwertsetzung von Rohstoffen im thüringisch-fränkischen Schiefergebirge. Auf der in Probstzella, mitten im Herzen des Geoparks, stattfindenden Zukunftskonferenz für den zu erstellenden Managementplan sprach GKZ Geschäftsführer Dr. Reimer zum Thema der transeuropäischen und nationalen Vernetzung als Teil einer nachhaltigen finanziellen und inhaltlich-gestalterischen Entwicklung. In seinem Grußwort betonte Professor Martin Feustel, Abteilungsleiter im Thüringer Umweltministerium, dass es heutzutage nicht leicht sei, gerade jungen Menschen die unbelebte Natur und ihre Wertschöpfung verständlich zu machen. Bildung und Vernetzung wären von eminenter Bedeutung, auch für die Rückbesinnung auf eine verstärkte Nutzung einheimischer Rohstoffe. Worte, die von den über 50 Teilnehmern gern gehört wurden; tut sich doch der Schieferabbau schwer mit der Erweiterung der Gewinnungsstätten und Sicherung von Fachkräften, obgleich der außerordentlich gute ökologische Fingerabdruck von Werkstein im Vergleich zu Importen und gebrannten Baustoffen für Dach und Fassade auf der Hand liegt. Eine Chance bietet hier das Managementplan-Ziel „Geotopschutz und Wirtschaft“, dessen Arbeitskreis zur inhaltlichen Aufstellung Dr. Reimer moderierte. Dabei stieß er auf motivierte und engagierte Thüringer und Franken. Der GKZ freut sich, die Entwicklung weiter begleiten zu dürfen.