2025-02-13 Advanced Materials for European SMEs Webinar
Unser EU IDEALIST Projekt lädt ein zu "Hack&Match"-Event. Sie bieten eine unkomplizierte und effiziente Möglichkeit für europäische KMU, konkrete Ideen und Lösungen mit Hilfe fortschrittlicher Technologien zu entwickeln. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen arbeiten technikaffine KMU und Technologie-Experten aus Europa zusammen, um auf Bedürfnisse einzugehen und Marktchancen zu nutzen. Weitere Informationen
In den letzten drei Jahren hat das GKZ federführend ein Bildungsforschungsprozess geleitet mit dem Ziel, digitale Lernplätze zum Erwerb von Grundwissen im Umgang mit rechnergestütztem Konstruieren (CAD) und Produzieren (CAM) zu entwickeln. Von den Ergebnissen profitiert vor allem das Tischler- und Steinmetzhandwerk. Entlang ihrer tagtäglichen Aufgaben wurden reale Kundenaufträge nachempfunden und didaktisch fundiert in eine Schritt-für-Schritt-Lernumgebung überführt. Notwendiges Wissen wird lernbegleitend zur Verfügung gestellt. Eine formative KI prüft im Hintergrund den erworbenen bzw. tatsächlichen Lernstand ab. Eine AR/VR-Realität führt in grundlegende Arbeitsabläufe mit CNC ein. „Herzstück“ des Projekts ist die Neuentwicklung einer CNC-Lernsoftware, welche für CAD und CAM Aufgaben die Eingaben des Nutzers anhand von Erwartungsbildern prüfen und kommentieren kann. Bild: AR/VR-Entdeckertour CNC-Werkstatt STEIN. Anhand einer Checkliste bewegt sich der Nutzer durch die virtuelle Welt und hat Aufgaben entsprechend eines CNC-Auftrags zu absolvieren. Web Site: https://comp-ass.gkz-ev.de/

Im November luden wir unsere Mitglieder exklusiv zu einer kofinanzierten Reise im Rahmen des EU HORIZON IDEALIST Projektes nach Florenz ein. Dazu konnten wir zwei Reisegutscheine im Wert von 500 Euro vergeben. Gegenstand war es, Einblicke in die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain für die Unternehmensentwicklung zu geben. Durch die Analyse umfangreicher Datensätze kann KI Unternehmen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Anlagenausfälle vorherzusagen und die Ressourcenzuweisung zu optimieren. Blockchain kann die gesamte Reise eines Materials entlang der Lieferkette überwachen und alle wichtigen Informationen aufzeichnen, unabhängig davon, wo das Material abgebaut, verarbeitet und produziert wird. Dazu wurden unter anderem Anwendungsbeispiele in der energieintensiven Industrie vorgestellt, gefolgt von einer offenen Diskussion, fanden Arbeitsgruppengespräche mit KI- und Blockchain-Experten statt und wurden sowohl Technologien als auch praktische KI-/Blockchain-Werkzeuge vorgestellt, die im Geschäftsbetrieb eingesetzt werden können, und den Teilnehmern die Möglichkeit geben, die Tools auszuprobieren. Abschließender Höhepunkt war der Besuch bei Hitachi Rail GTS Italia & Knorr Bremse Rail Systems Italia, wo die Teilnehmer erfuhren, wie KI und Blockchain zur Unterstützung ihrer Geschäftsabläufe eingesetzt werden.

Kontakt: Projektleiterin GKZ, Meng-Chun Lee: mengchun.lee@gkz-ev.de

Der GKZ begrüßte das EU-Projekt SEEBRIDGE Konsortium unter der Leitung unseres Partners, der Istanbul Mineral and Metals Exporters' Association, zu einem Peer-Learning-Besuch in der GKZ Geschäftsstelle in Freiberg, bei dem es um die Unterstützung von KMU beim Übergang zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung ging. Der Schwerpunkt der Konsultation lag auf der Anpassung an den CO2 Grenzausgleich (CBAM) und dem EU Green Deal, mit besonderem Schwerpunkt auf energieintensive Industrien durch finanzielle und marktbezogene Unterstützung. Das Konsortium teilte Erkenntnisse zur Einhaltung des CBAM, ergänzt durch Webinare, Workshops und internationale Sitzungen mit, die darauf abzielten, KMU mit praktischen Werkzeugen auszustatten. Der GKZ, der über die EU mit verschiedenen Clustern vernetzt ist, referierte über seine Erkenntnisse in puncto Kreislaufwirtschaft und EU-Initiativen, wie dem Critical Raw Materials Act Gesetz. Unser Mitglied Rail.S stellte die sächsische Initiative Set4Future vor mit Innovationen in der Bahnindustrie, wobei intelligente Lösungen, die Rekrutierung von Talenten sowie Herausforderungen bei der Finanzierung im Vordergrund standen. Das EU-Projekt IDEALIST, an dem das GKZ als Partner beteiligt ist, spielte ebenfalls eine zentrale Rolle, da es KMU aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verteidigung sowie Mobilität durch Lernexpeditionen, Industrieexkursionen und globale Messen unterstützt.

Der Besuch unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit der europäischen Cluster, um den Aufbau von Kapazitäten und die Innovation in KMU zu unterstützen sowie Europas Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und digitale Transformation zu befördern.

Gemeinsam mit dem GKZ Mitglied Steinmetzinnung Sachsen entsteht eine Initiative, um die handwerkliche Kunst mit Natursteinwerken stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Naturwerkstein prägt die Identität von Dörfern und Städten. In seiner Verarbeitung gibt er den Kirchen, Burgen, Schlössern und Palästen ihre Pracht.

Das Steinnetzwerk ist eines von 6 bilateralen Modell-Netzwerken des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts ConnActions. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Berufe des Steinmetzes und Restaurators aufzuwerten und insbesondere für junge Menschen attraktiver zu gestalten. Dabei soll die Bedeutung dieser Berufe für die Bewahrung des historischen und künstlerischen Erbes einer Region hervorgehoben werden. Gleichzeitig werden neue Lehrmethoden in die Ausbildungsprogramme integriert, ohne dabei den Bezug zur Tradition zu verlieren. Das Netzwerk Steinmetze besteht aus 8 Akteuren aus den Berufsfeldern Steinmetz, Bildhauerei und Restaurierung aus der Toskana und Sachsen. Web Site: https://www.connactions.eu/de/modellnetzwerke/steinmetze/

Mit zwei größeren Veranstaltungen im Herbst 2024 ging das viereinhalb Jahre laufende EU HORIZON 2020 GREENPEG Projekt zu Ende. In ihm waren GKZ Mitglied IFU GmbH und die GKZ Geschäftsstelle Partner. GREENPEG stand für die Optimierung der Erkundungsmethodik auf Pegmatite, Hauptlagerstättentyp für das Festgesteinslithium weltweit. Europa weist hierin besonders in Finnland, Norwegen, Schweden, aber auch in Portugal, Spanien und Österreich erhebliches Potenzial auf. Gleichwohl sind die Pegmatitkörper häufig nicht aufgeschlossen, klein und verstreut. Im Ergebnis steht zu Buche: Eine Erkundungssystematik zu Lande, Luft und Weltraum, das: GREENPEG Toolset sowie luft- und bodengestützte geophysikalische Meßtechnik. Die Abschlusskonferenz wurde im norwegischen Trondheim beim Norwegischen Geologischen Dienst ausgerichtet in Verbindung mit der Vollversammlung der European Technology Platform on Sustainable Minerals Resources, in der der GKZ Mitglied ist. Das GREENPEG Projekt findet seine Fortsetzung in der GREENPEG Experts Group, einem Verbund von Konsortiummitgliedern, die die Ergebnisse über Dienstleistungen kommerzialisieren werden. GREENPEG Experts Group Web site: www.greenpeg.euöffnete wie gewohnt der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig die Veranstaltung mit einer Darlegung der Chancen des Europäischen Critical Raw Material Acts für die sächsische Rohstoffwirtschaft und der Umsetzung der neuen Sächsischen Rohstoffstrategie. Trotz der Ferienzeit war die Veranstaltung mit über 170 registrierten Teilnehmern ausgebucht und schien somit das Programm den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Die Einblicke erlaubten Erkenntnisse, wo wir im Vergleich zu unseren Mitbewerbern stehen, wo wir mehr Freiheitsgrade und Chancen haben als diese, wo aber auch wir im Vergleich schlechter abschneiden. Der Sächsische Rohstofftag diente wieder einmal auch als Stätte der jährlichen Begegnung und des Austauschs. Bild: Staatsminister Martin Dulig mit GKZ Geschäftsführer Dr. Wolfgang Reimer

Das Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. (GKZ) untersucht derzeit im Rahmen eines EU Projektes den Digitalisierungsgrad und die Zukunftsfähigkeit im Bereich der Umwelt- und Rohstoffwirtschaft. Um einen Eindruck aus einem breiten Spektrum von Branchen zu gewinnen, haben wir uns entschlossen, alle Unternehmen aus unseren Mitglieds- und Partnernetzwerken anzusprechen.

 

Wir möchten Sie dazu auch in ihrem eigenen Interesse zur Teilnahme an einer Online- oder persönlichen Befragung anregen. Die Befragung wird Ihnen möglicherweise selbst einen Einblick vermitteln, wie es bei Ihnen um die folgenden Aspekte Ihres Unternehmens steht:

  • Digitale Geschäftsstrategie, z. B. Investitionen in digitale Systeme in verschiedenen Geschäftsbereichen, anstehende Herausforderungen im digitalen Bereich etc.
  • Aktuelle Verbreitung digitaler Technologien und Anwendungsbereiche
  • Unterstützung digitaler Infrastrukturen im Produktionsprozess (nur für Hersteller)
  • Datenmanagement und -sicherheit
  • Digitale Fähigkeiten der Mitarbeiter
  • Künftige Einführung fortschrittlicher Technologien wie IoT, Robotik, digitale Zwillinge usw.
  • Nachhaltigkeitspraktiken einschließlich Ressourcenmanagement

 

Die Fragen sind vorgefertigt; nicht alle müssen beantwortet werden. Die Daten werden in jedem Fall anonymisiert verarbeitet.

Bei Wunsch eines Gesprächs hierzu, das in etwa eine bis eineinhalb Stunden beträgt, können wir Ihnen helfen, den Gesamtkontext und auch die Notwendigkeit eines solchen „Selbstchecks“ besser zu verstehen. Das Gespräch soll Ihnen zudem Anregungen geben für Ihr weiteres Engagement in den Bereichen Digitalisierung und Zukunftsfähigkeit.

Am Ende des Interviews erhalten Sie eine Punktzahl, zum allgemeinen Stand Ihres Unternehmens in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Der zugrundeliegende Algorithmus ist wissenschaftsbasiert.

 

Ihr Beitrag fließt unmittelbar in die Vorbereitung einer Reihe von Folge-Aktivitäten für die Unterstützung von Firmen im Rahmen des EU-finanzierten IDEALIST-Projekts ein, an dem das GKZ als Partner beteiligt ist. Insbesondere wird es helfen, die dringendsten Herausforderungen von Unternehmen zu identifizieren, um damit wiederum öffentliche Maßnahmen zur Ertüchtigung anzustoßen.

 

Bitte unterstützen Sie uns auch in Ihrem Interesse bei diesem wichtigen Anliegen mit Ihrer Gesprächs- und Mitwirkungsbereitschaft!

Sie haben zwei Möglichkeiten hierzu:

 

  1. Sie können selbst und unabhängig den Online-Fragebogen beantworten.
  2. Eine gemeinsame Fragenbeantwortung. Dazu vereinbaren Sie bitte bis zum 31. August 2024 einen Interviewtermin mit uns.

 

Für weitere Auskünfte zum Projekt und der Befragung stehen wir gern zur Verfügung!

 

Weitere Informationen über das IDEALIST-Projekt:

Das von EU Horizon Europe finanzierte IDEALIST-Projekt (https://www.idealist-project.eu) zielt darauf ab, KMU in ganz Europa in die Lage zu versetzen, künftige Veränderungen vorherzusehen, fortschrittliche Technologien zu nutzen und Schwachstellen in der Lieferkette zu entschärfen. Um dies zu erreichen, vereint IDEALIST 11 Cluster aus den Bereichen energieintensive Industrie, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung, Mobilität, Transport und Automobilbau. Damit bietet es großartige sektorübergreifende Vernetzungsmöglichkeiten, zum Beispiel in unserem Fall mit den unmittelbar nachgelagerten Rohstoffindustrien, die durch das Chemie Cluster Bayern (chemische Industrie) und Polymeris (Polymerindustrie) vertreten werden.

 

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung unter: office@gkz-ev.de

 

Der 16. Sächsische Rohstofftag befasste sich dieses Mal in der Kontinuität der Analyse der sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen für die deutsche Rohstoffwirtschaft mit dem Aufbau der Rohstoffsicherung und Wertschöpfungsketten in unserer Region aus Sicht internationaler Investoren und einheimischer Unternehmer. Analysiert wurden Upstream und Downstream und Strategien außereuropäischer Rohstoff- und Industriepolitik wurden mit denen in der EU und Deutschland gesetzten Rahmenbedingungen verglichen. Zudem wurde dabei die Umsetzbarkeit des EU Critical Raw Materials Act hinterfragt. Anläßlich der Milliardeninvestition des taiwanesischen Marktführers der high-end Chipfertigung TSMC in Dresden war Taiwan das diesjährige Partnerland und führten Vertreter des taiwanesischen Industrial Technology Research Institute (ITRI) in die Forschungskooperation im Primär- und Sekundärrohstoffbereich in der Halbleiterproduktion ein. Unter der Schirmherrschaft des Sächischen Wirtschaftsministeriums eröffnete wie gewohnt der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig die Veranstaltung mit einer Darlegung der Chancen des Europäischen Critical Raw Material Acts für die sächsische Rohstoffwirtschaft und der Umsetzung der neuen Sächsischen Rohstoffstrategie. Trotz der Ferienzeit war die Veranstaltung mit über 170 registrierten Teilnehmern ausgebucht und schien somit das Programm den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Die Einblicke erlaubten Erkenntnisse, wo wir im Vergleich zu unseren Mitbewerbern stehen, wo wir mehr Freiheitsgrade und Chancen haben als diese, wo aber auch wir im Vergleich schlechter abschneiden. Der Sächsische Rohstofftag diente wieder einmal auch als Stätte der jährlichen Begegnung und des Austauschs. Bild: Staatsminister Martin Dulig mit GKZ Geschäftsführer Dr. Wolfgang Reimer

Der GKZ e.V. hat vor dem Hintergrund seiner Projektarbeit mit Akteuren der beruflichen Bildung im Handwerk ein eigenständiges Tagungsformat entwickelt. Inzwischen wird zur fünften Online Veranstaltung eingeladen am 01.07.2024 von 14.00 bis 16.00 Uhr. Das Thema in diesem Jahr:

Transformation & Fachkräftemangel – ein (kritischer) Blick auf Projekte, deren Nachnutzung und Zielgruppenadressierung

 

Die 5. Netzwerktagung Digitale Berufliche Bildung bietet vor allem eins: Einen Diskussionsraum zu „brennenden“ Themen. Impulsvorträge bringen Sach- und Problemlagen auf den Punkt. Nachfolgend kann diskutiert und sich vernetzt werden, um mittels Synergien gleiche Fragestellungen aus verschiedenen Gewerken zu bearbeiten oder für gemeinsame Anträge zusammenzufinden.

 

  1. Wie können gute Projekte in eine (marktorientierte) belastbare Nachnutzung geführt werden? Welche Bedingungen zum Gelingen sind notwendig, um ohne Projektgelder die entwickelten Ergebnisse und Angebote zu verstetigen und in Wert zu setzen?

 

  1. Wie können verstärkt aus Arbeitskräften Fachkräfte werden? Welche (erfolgreichen, in der Praxis getesteten) Lösungsansätze bestehen, um benachteiligte Auszubildende in den Arbeitsmarkt zu überführen? Welchen Forschungs- und Projektrahmen braucht es dafür?

 

Die bundesweit offene Netzwerkveranstaltung richtet sich an Bildungsanbieter, Multiplikatoren und Interessierte aus Bildung, Wirtschaft und (Bildungs-)Forschung und wird von dem BMBF-INVITE-Projekt ComP-ASS organisiert, deren Leitung der GKZ e.V. inne hat. Moderiert wird die Online-Tagung von Hilke Domsch, Projektleiterin bei GKZ Freiberg e. V., und Kathleen Essert, Projektmitarbeiterin des Zukunftszentrums Sachsen.

 

Daten & Fakten

Datum: 01.07.2024, Zeit: 14.00 – 16.00 Uhr, Ort: Virtuell, Zoom >>Automatischer Kalendereintrag

 

 

 

Programm

  • Begrüßung und Einleitung
    Hilke Domsch, GKZ Freiberg e. V. und Kathleen Essert, Regionales Zukunftszentrum Sachsen
  • Zwischen Transformation und Fachkräftemangel: Anforderungen an eine zukunftsorientierte Berufsbildung
    Prof. Dr. Hubert Ertl,
    Forschungsdirektor, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
  • Digitale Navigation durch die berufliche Orientierung und Vorbereitung
    Susanne Enssen, Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen

Katharina Hähn, mmb Institut – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH

  • Chancen und Herausforderungen für die Teilnahme an Bildung mit digitalen Medien durch benachteiligte Erwachsene
    Jan Koschorreck & Angelika Gundermann, wissenschaftliche Mitarbeitende, Abteilung „Wissenstransfer“, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenfrei. Hier können Sie sich bis zum 27.06.2024 online anmelden. Die Zugangsdaten für zoom erhalten Sie am 27.06.2024.

 

25.6.2024 CASEA GmbH in Ellrich am Südharz
Die Teilnehmer der AG Baurohstoffe des GKZ und des UVMB e.V. vor dem Tagebau Ellricher Klippen der CASEA GmbH. Ein vergleichsweise kleiner Abbau, eingebettet in die Gipskarstlandschaft des Südharzes. Sie zählt zu den größten ihrer Art in Mitteleuropa. Seit Jahrhunderten wird hier Gips vorrangig als Baustoff gewonnen. Abbauvortrieb und Eingriffe auf die Böden und Grundwasserspiegel erfordern ein Hochmaß an Sensibilität, nicht nur zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben.

Wie viele andere Mangelprodukte der Baustoffindustrie zählt im Verständnis der Europäischen Kommission Gips nicht zu den kritischen Rohstoffen. Der europäische Gipsverband EuroGypsum reklamierte vergebens die Aufnahme von Gips in die Liste der Kritischen Rohstoffe im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des Europäischen Critical Raw Material Act. Mit der Werksbesichtigung bei der CASEA GmbH, die die Gipsaktivitäten in der REMONDIS-Gruppe bündelt, wäre auch die Politik gut beraten gewesen.

Der GKZ und UVMB hatten zur gemeinsamen Arbeitsgruppe geladen und erhielten spannende Einblicke in die Produktion und Forschung. Natürlich drehte sich der Diskurs um die drohende Versorgungslücke bei Gips, die recycelter Gips nach Wegfall des REA Gipses nicht wird füllen können. Im Hinblick auf die ambitionierten Ausbauziele im Wohnungsbau uam wird der Bedarf eher noch steigen. Die jetzige Alternative bestünde aus Importen per Schiff, Eisenbahn und LKW quer durch Europa. Wenn man denn so will…

CASEA hält ein umfassendes Portfolio an Gips- und Anhydridprodukten vor. Es reicht von den klassischen bekannten Baustoffen (Gipskarton, Estrich, Putze, Farben) bis hin zu Additiven für die Keramik-, Futter- und Lebensmittelindustrie, Zuckerproduktion und Spezialanwendungen in kleinen Mengen, wie in der Dentalmedizin. In Zeiten der Fußballeuropameisterschaft soll auch nicht vergessen werden, dass Gips für die Spielfeldmarkierungen eingesetzt wird!

CASEA liefert in 35 Länder mit insgesamt ca 1 mio t Absatz aus Gips und Anhydrit der eigenen Gewinnung sowie REA und synthetischer Gips, wie er bei der Flußsäureproduktion anfällt. Auffallend sind die hohen Forschungsbemühungen der Mitarbeiter im Bereich Gipsrecycling sowie Effizienzsteigerung im heimischen Abbau, aber auch die Bemühungen um mehr Rohstoffbewußtsein und Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung. Un das mit zunehmenden Erfolg.

Im Theorieteil der Arbeitsgruppensitzung drehte sich auch viel um die Frage der Verwendung von Bergbaureststoffen, die im Zeichen gestiegenen Umweltbewußtseins aber auch den Nachhaltigkeitsgebot folgend bewirtschaftet werden sollen. Letztendlich hat ja auch der Unternehmer mehr davon. Hier führte GKZ Mitglied SAXORE GmbH in die Herausforderungen und Lösungssuche bei der Entwicklung seines Zinn-Zink/Indium-Tellerhäuserprojektes im Mittleren Erzgebirge ein. Im Austausch mit dem guten Dutzend Teilnehmern konnten einige Handlungsoptionen identifiziert werden und gaben Zeugnis von der nicht einfachen Entwicklungen eines Bergwerkes unter den heutigen Rahmenbedingungen und Rohstoffmärkten.